Das Fechten nach Historischen Quellen ist keine Neuerscheinung. Tatsächlich besann man sich schon im Mittelalter gern der Helden der griechischen Klassik und bezog man sich in der Renaissance gern auf die “Alten Teutschen” mit ihrer Kampfkunst. Wie so oft, war der Blick in die Vergangenheit verklärt und diente maßgeblich dazu, die eigene Agenda zu stützen.
Das schöngefärbte Bild der Vergangenheit ist ein Teil der Kultur jeder Nation und jedes Volkes. So ist auch die Kampfkunst der Vergangenheit in unkritischer Betrachtung ein wesentlicher kultureller Bestandteil der soziokulturellen Entwicklung Europas. Eine kritische Auseinandersetzung fand bis Ende des zweiten Weltkriegs nur bedingt statt. Die Errungenschaft der aktuellen Beschäftigung mit der Historischen Fechtkunst sollte daher ein versachlichter, kritischer Blick auf die Vergangenheit beinhalten.
In den unten stehenden Artikeln schildern ich in punktueller Betrachtung die Geschichte der Historischen Fechtkunst und berichte von Anekdoten dazu.
1936 Ritterliche Waffenspiele der Hitlerjugend
Die Historische Fechtkunst ist keine Neuerfindung des frühen 21. Jahrhunderts, sondern eine kontinuierliche Erscheinung im Sport. Mit nur kurzer Unterbrechung von Kriegsende bis in die 1970er lässt sich national wie international ein beständiges Interesse an der alten Fechtliteratur feststellen. Auch die Zeit des Nationalsozialismus unter Adolf Hitler machte da keine Ausnahme. Ein Buch, geschaffen von… Weiterlesen →
1880-1905 Wiener Fechtclub “Haudegen”
Der Fechtclub “Haudegen Wien” wurde von Josef Schmied-Kowarzik (Fechtsporthistoriker, Privatgelehrter, Publizist und Maler in Mödling bei Wien), Hans Kufahl (Vorsitzenden des Reichsdeutsch-Österreichischen Fechtverbandes) und Prof. M. Werdnik (Universitätsfechtmeister) zwischen 1879-1880 gegründet. Die Hauptaufgraben des Vereins waren der Geschichte des Zweikampfs und der verschiedenen Fechtsportarten. In diesem Verein übte man in umfangreichen theoretischen und praktischen Studien… Weiterlesen →