Das Lange Schwert
Das Lange Schwert ist ein zweihändig geführtes Schwert. Wann diese Art zweihändig zu Fechten aufgekommen ist, kann nicht zweifelsfrei geklärt werden. Vermutlich ist es ein Produkt des Späten Mittelalters; anderseits steht die Fechtweise stellvertretend für eine große Zahl von zweihändig geführten Waffen. Somit bleibt der Ursprung des Fechten mit dem Langen Schwert unbekannt.
Das Lange Schwert ist vor allen durch die Fechtlehre eines Fechtmeisters mit dem Namen „Johannes Liechtenauer“ berühmt geworden. Seine Leistung bestand in der Strukturierung bekannter Fechtlehren. Diese Struktur war fortan vermittelbar und lehrte die Prinzipien des Kampfes in einem klaren, verständlichen Aufbau. Diesen Aufbau haben wir uns in der Fechtfabrik für den Unterricht zu eigen gemacht, da er hinsichtlich des Lehrplans kaum in Qualität kaum zu überbieten ist. Für den völligen Anfänger stehen zusätzlich noch Übungen, entwickelt von Joachim Meyer im 16. Jahrhundert, zur Verfügung, die den Einstieg in das Fechten mit dem Langen Schwert erleichtern.
Die Waffe “Lange Schwert” veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte. So liegen frühe zweihändige Schwerter mit einem breiten Blatt und mächtiger Klinge vor, andere sind schlank und lang wie ein Rapier, schließlich gibt es noch die riesigen Zweihänder der Landsknechte, die wiederum einer stark angepasste Fechtweise bedürfen.
Kennzeichen des Langen Schwertes ist ein Griff, der über gute Länge verfügt, so dass zwei Hände dort Ansatz finden. Die Länge und Breite der Klinge variiert stark. Eine Faustregel für den Kämpfer ist, dass ein Langes Schwert ungefähr vom Boden bis zur Mitte des Brustbeines des Fechters reichen soll.
Das Lange Schwert ist ebenso als sogenannter „Anderthalbhänder“ fechtbar. Eine Bezeichnung, die von Fachleuten gemieden wird. Wir finden hier eher das Reitschwert, das aufgrund seiner Länge von Pferd sogar als Lanzenersatz geführt werden konnte.