1542 – Erfurt – Brief von Herzog Albrecht für eine eigens angesetzte Fechtschule für Kaspar Sterniger. Dort fechtet er mit Andres Rückwart um 6 Ellen Damast.

Transkription:

Offenes Brieflein die Fechterei belangend in meines gnädigen Herrn Namen. Nachdem wir von Gottes Gnaden Albrecht Markgraf zu Brandenburg usw. aus sonderer Gunst und gnädiger Zuneigung, so wir zu der ritterlichen Kunst des Fechtens tragen, sechs Ellen Damast den beiden Meistern Kaspar Sterniger und Andres Rückwart, mit einander darum zu fechten ausgeworfen, als wollen und befehlen wir ihnen, daß sie beide nach Ordnung des langen Schwerts, alle böse heimliche, verborgene Stücke und Listen, wie die immer Namen haben, mögen, ausgenommen auch ohne Verletzung der verbotenen Glieder, aus freier ritterlicher Kunst, Knopfart und Einlaufen, um solchen Damast kämpfen sollten. Darzu soll keiner, wenn die Grieswärtel die Stangen unterschießen, darüber schlagen. Wo aber solches von ihrer einem nicht gehalten und dieselben verbotenen Stücke gebrauchen würde, soll er seine Fahr deshalb ausstehen. Wenn sie auch weiter mit einander zu fechten Willens wären und Lust hätten, soll ihnen dasselbe, wie sie sich deß mit einander bedingen und vereinigen können, zugelassen sein, doch daß sie in solchem sich obenerzählter Maßen der Gebühr halten und beweisen. – Die andern Fechter aber so um das Hosenlaken, welches wir auch aus Gnaden vergeben, fechten wollen, wollen wir, daß sie auch dergestalt wie den Meistern eingebunden fechten sollen. Welches wir also darnach sich ein jeglicher zu richten anzeigen lassen wollen.

Quelle: Neue preussische Provinzial-blätter, Bände 3-4, Tag and Koch, 1859, Seite 24

Belegbarkeit der Daten: Sekundär

Fechtergilde(n): Marxbrüder

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